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Haut, Haare und Nägel

Allergisch und toxisch bedingte Hauterkrankungen

Arzneimittelexanthem

Arznei[mittel]exanthem: Hautausschlag und Schleimhautentzündung als Arzneimittelnebenwirkung, am häufigsten ausgelöst durch Antibiotika aus der Gruppe der Penicilline (z. B. Ampicillinexanthem). Daneben können auch andere Antibiotika, Herz- und Blutdruckmedikamente, Schmerzmittel, Antiepileptika, Schilddrüsenmedikamente und andere Wirkstoffe ein Arznei[mittel]exanthem verursachen.

Nach Absetzen des verdächtigen Medikaments ist die Symptomatik meist innerhalb von 1–2 Wochen rückläufig. Die Hauterscheinungen selbst werden je nach Ausmaß mit kühlenden Umschlägen, juckreizstillenden Antihistaminika und/oder Kortison behandelt.

Symptome und Leitbeschwerden

  • (Meist) juckender Ausschlag, der typischerweise 7–12 Tage, bei wiederholtem Behandlungszyklus 2 Tage nach Einnahmebeginn auftritt.
  • Oft kleinfleckig und leicht erhaben, ähnlich wie bei Masern oder Scharlach
  • Selten netzförmig, großfleckig, mit Quaddeln, Blasen, kleinen Hautblutungen oder ausgedehnten Rötungen.

Wann zum Arzt

Am gleichen Tag, wenn

  • im Zusammenhang mit der Einnahme von Tabletten oben genannte Hauterscheinungen auftreten.

Die Erkrankung

Die Haut ist das Organ, das am häufigsten von unerwünschten Arzneimittelwirkungen betroffen ist. So erleiden z. B. bis zu 10 % aller Patienten, die das Antibiotikum Ampicillin einnehmen, einen Hautausschlag. Bei anderen Arzneimitteln ist die Rate deutlich niedriger. In den meisten Fällen ist die Nebenwirkung auf den eigentlichen Wirkstoff des Arzneimittels zurückzuführen, gelegentlich jedoch auch auf Hilfsstoffe wie Füllmittel, Konservierungs-, Geschmacks- oder Farbstoffe.

Krankheitsentstehung

Ursache des Hautausschlags beim Arzneimittelexanthem ist eine allergische oder eine pseudoallergische Reaktion.

  • Die allergische Reaktion wird entweder systemisch (im ganzen Körper) nach innerlicher Einnahme, z. B. durch Tabletten oder Spritzen ausgelöst, oder lokal als Kontaktallergie nach Auftragen auf die Haut oder die Schleimhaut. Sie ist eine Allergie vom verzögerten Typ und zeigt sich erst mehrere Stunden bis Tage nach Behandlungsbeginn mit einem neuen Medikament. In manchen Fällen tritt sie erst Wochen später oder sogar erst nach dem Absetzen des Medikaments auf. Erst bei weiteren Behandlungszyklen kommt es auch hier zu früheren Hautreaktionen, oft bereits nach 6–48 Stunden.
  • Die pseudoallergische Reaktion (Pseudoallergie) entsteht dadurch, dass die Medikamenteneinnahme zur Freisetzung von körpereigenen Stoffen wie Histamin führt, die ihrerseits Hautausschläge hervorrufen. Dabei werden die Mastzellen im Gegensatz zu einer echten Allergie unspezifisch, d. h. ohne ein Allergen aktiviert. Die pseudoallergische Reaktion tritt deshalb im Gegensatz zur echten Allergie bereits nach erstmaliger Einnahme eines Arzneimittels auf und benötigt keine Sensibilisierung.

Formen und Verlauf

  • Die häufigste Arzneimittelinduzierte Hautreaktion ist das sogenannte makulopapulöse Arzneimittelexanthem. Dieses ist sehr vielgestaltig, kann den ganzen Körper oder Rumpf betreffen oder sich auf eine kleine Stelle beschränken. Juckreiz ist häufig vorhanden, jedoch nicht zwingend. Auch das Auftreten des Exanthems variiert sehr stark. Es tritt üblicherweise 4–14 Tage nach der ersten Zufuhr des Medikaments auf, bei wiederholter Gabe verkürzt sich die Reaktionszeit auf 1–4 Tage. Meist bilden sich die Beschwerden nach Absetzen des auslösenden Arzneimittels vollständig zurück, gelegentlich finden sich jedoch als Restzustand vorübergehend schiefergraue Hautverfärbungen.
  • Die akute generalisierte Pustulose tritt 1–12 Tage nach Einnahme eines Medikaments auf und klingt nach 5–7 Tagen ab. Häufige Auslöser sind Antipilzmittel wie Terbinafin, Antibiotika, aber auch Paracetamol, Allopurinol oder Sulfasalazin. Der Ausschlag beginnt meist im Gesicht und an den Gelenkbeugen, es kommt zu Rötungen, Pusteln und Schuppungen. Die Schleimhäute sind selten betroffen. Fieber und Abgeschlagenheit sind typisch, im Blut sind die weißen Blutkörperchen erhöht. Die Erkrankung wird meist mit Kortison therapiert, kann aber auch spontan abheilen.
  • Beim fixen Arzneimittelexanthem (fixen Arzneimittelexanthem) entwickeln sich 30 Minuten bis zu 8 Stunden nach Medikamenteneinnahme in Gelenknähe oder auf Schleimhäuten einzelne oder mehrere münzgroße rötliche Flecken. Die Flecken bleiben häufig nach Absetzen des auslösenden Medikaments (z. B. Barbiturate oder Antibiotika wie Tetrazykline) für Monate bis Jahre bestehen, oft entwickeln sie auch eine dunkelbraune Färbung (Hyperpigmentierung). Kortisonhaltige Salben beschleunigen die Abheilung.
  • Das [medikamentöse] Lyell-Syndrom (oder Toxische epidermale Nekrolyse TEN) ist die Maximalvariante einer arzneimittelbedingten Hautreaktion, die 4 bis 28 Tage nach Einnahme von Medikamenten im Rahmen eines harmlosen Infekts auftritt. Frauen sind deutlich häufiger betroffen als Männer, das Durchschnittsalter der Patienten liegt bei 60–70 Jahren. Typisch sind schmerzhafte Blasen und hohes Fieber, neben Haut und Schleimhäuten sind meist auch die Bindehäute beteiligt. Zu den lebensbedrohlichen Komplikationen gehören der Kreislaufschock aufgrund von Flüssigkeitsverlusten, bakterielle Hautinfektionen, Sepsis und Lungenentzündungen.
  • Eine fototoxische Reaktion nach Medikamenteneinnahme führt erst nach Sonnenbestrahlung (auch durch Fensterglas) zu einem Arznei[mittel]exanthem, das meist auf den dem Licht ausgesetzten Hautbereich beschränkt ist.

Diagnosesicherung

Die Diagnose ist einfach, wenn der Ausschlag typisch und der Betroffene ansonsten gesund ist und nur ein Medikament im fraglichen Abstand zum Auftreten des Ausschlags eingenommen wurde.

Viele Arznei[mittel]exantheme treten aber bei Patienten mit chronischen Mehrfacherkrankungen auf, die verschiedene Medikamente einnehmen. In diesem Fall sind aufwendige Laboruntersuchungen und Hauttests erforderlich, um die Diagnose zu stellen.

Relativ einfach ist der Reexpositionsversuch durchzuführen, bei dem das fragliche Medikament erneut gegeben und ein Wiederauftreten des Ausschlags abgewartet wird. Dieser Versuch kann allerdings erst 3 Wochen nach Abklingen der Hautveränderungen erfolgen.

Differenzialdiagnosen. Verwechslungsgefahr besteht mit den Hauterscheinungen bei viralen oder bakteriellen Infekten, ausgeprägten pustulösen Formen der Schuppenflechte und auch Lichtdermatosen.

Behandlung

Der erste und wichtigste Behandlungsschritt besteht darin, das auslösende Medikament wegzulassen und auf ein Präparat aus einer anderen Wirkstoffgruppe umzustellen.

In leichten Fällen reicht es eventuell, die Beschwerden durch kühlende Umschläge, Auftragen von juckreizstillenden Lotionen, Gels und Cremes (z. B. Anaesthesulf®-Lotio, Fenistil® Gel) oder Einnahme von Antihistaminika (z. B. Cetirizin) zu lindern.

Kortison ist das Mittel der Wahl bei stärkeren Reaktionen, meist in Form von Lotionen und Cremes, in schweren Fällen auch in Form von Tabletten oder intravenös.

Die lebensbedrohliche Form des Arzneimittelexanthems, das Lyell-Syndrom, benötigt meist eine intensivmedizinische Behandlung.

Prognose

Nach Absetzen des auslösenden Medikaments heilen die Hauterscheinungen in der Regel gut ab.

Beim Lyell-Syndrom ist die Prognose dagegen ernst, 20–25 % der Betroffenen sterben daran.

Ihr Apotheker empfiehlt

Was sie selbst tun können

Aufpassen bei neuen Medikamenten. Seien Sie aufmerksam, wenn Sie neue Medikamente einnehmen! Suchen Sie Ihren Arzt auf, wenn Sie einen juckenden Ausschlag wie oben beschrieben oder andere neuartige Hauterscheinungen bemerken.

Arzt informieren. Wenn Sie schon einmal mit einem Ausschlag auf ein Medikament reagiert haben, teilen Sie dies Ihrem Arzt vor einer neuen Arzneimittelverordnung mit.

Allergiepass immer mitnehmen. Ist eine Arzneimittelallergie nachgewiesen, stellt der Arzt einen Allergiepass aus, in den er die unverträglichen Medikamente einträgt. Tragen Sie diesen Pass immer bei sich.

Komplementärmedizin

Da das Arznei[mittel]exanthem nach naturheilkundlicher Betrachtungsweise der Nesselsucht ähnelt, finden sich die therapeutischen Möglichkeiten der Komplementärmedizin an entsprechender Stelle.

Autor / Rechte
16.04.2020
Dr. med. Arne Schäffler, Dr. Bernadette Andre-Wallis in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). Überarbeitung und Aktualisierung: Dr. med. Sonja Kempinski

Hauterkrankungen, berufsbedingte

Berufsbedingte Hauterkrankungen (Berufsdermatosen): durch Kontakt mit in bestimmten Berufsfeldern typischerweise vorkommenden Stoffen ausgelöste Hautleiden. Als typische Auslöser gelten Mehl, Duftstoffe, Gummiinhaltsstoffe, Desinfektionsmittel oder Epoxidharze. Am häufigsten sind die Hände betroffen (z. B. bei Handekzemen von Friseuren und Bäckern).

Mit geeigneten Schutz- und Pflegemaßnahmen können die Betroffenen oft in ihren Berufen verbleiben. Sind passende Schutzmaßnahmen nicht möglich, besteht die Möglichkeit, dass die berufsbedingte Hauterkrankung als Berufskrankheit anerkannt wird.

Symptome und Leitbeschwerden

  • Rötungen, schuppende und raue Hautstellen
  • Schuppen und Risse, evtl. Krusten und Knötchen
  • Juckreiz
  • Hauterscheinungen vor allem an den Händen, also dort, wo die Haut mit dem auslösenden Stoff in Berührung kommt.

Wann zum Arzt

Demnächst, wenn

  • Hauterscheinungen im Kontakt zu bestimmten Arbeitsstoffen auftreten. Hinweisend auf eine berufsbedingte Hauterkrankung ist auch die Linderung an Wochenenden oder das vorübergehende Abheilen im Urlaub.

Die Erkrankung

Mehr als 90 % der berufsbedingten Hauterkrankungen sind Handekzeme. Sie beginnen in der Regel mit einem harmlos erscheinenden chronisch toxischen Kontaktekzem. Als erste Hinweise finden sich gerötete, trockene und raue Hautstellen, an denen sich später Risse und Schuppen bilden. Letztere sind eine ideale Eintrittspforte für in bestimmten Berufsfeldern auftretende Allergene (Berufsallergene) und Schadstoffe. Im weiteren Verlauf entwickelt sich dann eine Kontaktallergie, die unbehandelt zu einer vorübergehenden Arbeitsunfähigkeit oder sogar zur Aufgabe des Berufes führen kann.

Weitere, deutlich seltenere berufsbedingte Hauterkrankungen sind z. B. die Berufsakne (Teerakne bei Straßenarbeitern, Erdöl-Akne bei Arbeitern in Ölfeldern) oder durch Tiere übertragene Viruserkrankungen (Kuhpocken, Melkerknoten, Ornithosen).

Risikofaktoren

Einige Berufsgruppen sind besonders häufig von berufsbedingten Hautkrankheiten betroffen. Dazu zählen

  • Bäcker (Mehl)
  • Friseure (Shampoos, Haarsprays, Haarfarben, nickelhaltige Instrumente)
  • Kosmetikerinnen (diverse Inhaltsstoffe von Kosmetika und Make-up)
  • Maurer, Maler, Fliesenleger (Zement, Klebstoffe wie Epoxid-Kunstharz, Farben)
  • Maschinenpersonal (Kühlschmierstoffe)
  • Reinigungspersonal (diverse Reinigungs- und Pflegeprodukte)
  • Klinikpersonal (Latexhandschuhe).

Diagnosesicherung

Meist führen typische Hautveränderungen, die Befragung des Patienten nach möglichen Allergenen in seinem beruflichen Umfeld sowie entsprechende Allergietests zur Diagnose.

Bei Verdacht auf eine berufsbedingte Hauterkrankung muss der Hautarzt die zuständige Berufsgenossenschaft benachrichtigen. Nur so ist der Arbeitnehmer im Rahmen der erforderlichen Hautschutz- und Behandlungsmaßnahmen sowie für den Fall einer Berufsunfähigkeit versichert.

Ob die Berufsdermatose allerdings auch als Berufskrankheit anerkannt wird, hängt von mehreren Bedingungen ab. Definiert ist eine Berufserkrankung in der Berufskrankheitenverordnung als "schwere oder wiederholt rückfällige Hauterkrankung, die zur Unterlassung aller Tätigkeiten gezwungen haben, die für die Entstehung, die Verschlimmerung oder das Wiederaufleben der Krankheit ursächlich waren oder sein können."

Behandlung

Die Behandlung eines bereits bestehenden Kontaktekzems erfolgt durch das Auftragen von Kortisonpräparaten.

Weitere Schutzmaßnahmen kann der Patient selbst durchführen. Die Kosten für die notwendigen Maßnahmen (Hautschutzsalben, Handschuhe) übernimmt der Versicherungsträger nach Beantragung und Zustimmung.

Prognose

Wem es gelingt, die erforderlichen Hautschutz- und Hautpflegemaßnahmen konsequent umzusetzen, hat gute Chancen, weiterhin in seinem Beruf tätig zu sein.

Ihr Apotheker empfiehlt

Was Sie selbst tun können

Auslöser meiden. Meiden Sie die verantwortlichen Stoffe! Dazu gehört das Tragen von Schutzhandschuhen oder anderer geeigneter Schutzbekleidung.

Haut schützen. Eine weitere Säule der Behandlung ist die konsequente Anwendung von Hautschutzsalben und -cremes, die speziell auf die Arbeitssituation abgestimmt sein müssen. O/W-Emulsionen schützen beispielsweise vor Ölen, Schmierstoffen und fettlöslichen Schadstoffen, während W/O-Emulsionen sowie Schutzsalben auf Silikonbasis bei Kontakt mit Wasser und wasserlöslichen Schadstoffen geeignet sind. Lassen Sie sich von Ihrem Arzt genau beraten, welche Hautschutzsalbe genau für Ihr Ekzem geeignet ist. Die falsche Salbe schädigt Ihre Hautbarriere zusätzlich und kann das Ekzem verschlimmern.

Haut nur mild reinigen. Zum Hautschutz gehört auch die Verwendung von milden Reinigungsmitteln (Syndets).

Die richtigen Schutzhandschuhe. Gut geeignet für viele Tätigkeiten sind Nylon-Handschuhe mit teilweiser Nitrilbeschichtung. Diese sind atmungsaktiv, leicht und trocknen schnell, wenn sie mal nass geworden sind. Weitere Alternativen sind Lederhandschuhe oder Strick-Handschuhe mit Noppen. Egal welche Schutzhandschuhe Sie tragen, wechseln sie diese immer, sobald sie innen feucht sind – sonst quellen Ihre obersten Hautschichten auf, was sie zusätzlich empfindlich macht. Für Reinigungsarbeiten eignen sich Handschuhe mit kompletter Beschichtung mit Nitril oder reine Vinyl (PVC)-Handschuhe. Damit die Chemikalien und Putzmittel nicht auf die Unterarme laufen, schlagen Sie die Stulpen nach außen um.

Prävention

Die beschriebenen Maßnahmen dienen auch zur Vorsorge. In vielen Berufsfeldern gibt es außerdem vom Arbeitgeber oder der Berufsgenossenschaft Empfehlungen zum Hautschutz.

Weiterführende Informationen

Zahlreiche Informationen zum Thema Arbeitsschutz finden sich auf der Website der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege: www.bgw-online.de/DE/Home/home_node.html

Autor / Rechte
29.07.2020
Dr. med. Arne Schäffler, Dr. Bernadette Andre-Wallis in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). Überarbeitung und Aktualisierung: Dr. med. Sonja Kempinski

Kontaktallergie

Kontaktallergie ([akutes] allergisches Kontaktekzem, allergische Kontaktdermatitis): Durch direkten Kontakt mit einem Allergen ausgelöstes, meist örtlich begrenztes Ekzem. Typische Kontaktallergene sind einige Metalle, insbesondere Nickel (z. B. in Schmuck) oder Chrom, sowie Substanzen in Kosmetikprodukten, Latexhandschuhen oder äußerlich angewandten Medikamenten.

Die Kontaktallergie ist bei Erwachsenen die häufigste Allergieform und eine der häufigsten Berufskrankheiten. Auch nach jahrzehntelangem Kontakt mit einer Substanz kann sich plötzlich eine Kontaktallergie entwickeln, wenn die Barrierefunktion der Haut überfordert ist.

Behandelt werden die Hautbeschwerden vor allem mit Kortison. Gelingt es, das Allergen konsequent zu vermeiden, kann das Ekzem spurenlos abheilen.

Symptome und Leitbeschwerden

  • Plötzlich auftretende geschwollene, gerötete und nässende Knötchen und Bläschen
  • Später trockener Hautausschlag mit Rötung, Verdickung, Schuppung und Rissen
  • Fast immer starker Juckreiz.

Wann zum Arzt

In den nächsten Tagen bei

  • Verdacht auf eine berufsbedingte Kontaktallergie
  • Übergang des nässenden Ausschlags in eine trockene Form.

Sofort bei

  • großflächigen akuten Hautreaktionen mit Juckreiz, Rötung, Knötchen und Bläschen
  • gleichzeitiger Atemnot und/oder Kreislaufbeschwerden.

Die Erkrankung

Kontaktallergien sind weit verbreitet: 15–20 % der Allgemeinbevölkerung sind gegen eines der häufigen Kontaktallergene sensibilisiert. 5–6 % der Kinder und etwa 8 % der Erwachsenen entwickeln mindestens einmal im Leben ein Kontaktekzem.

Krankheitsentstehung

Die Kontaktallergie ist eine Allergie vom verzögerten Typ, bei dem die allergischen Hautreaktionen nicht sofort, sondern erst 24–72 Stunden nach Allergenkontakt auftreten. Warum sich eine Person gegen einen Stoff sensibilisiert und allergisch reagiert, ist noch nicht geklärt. Offenbar spielen auch genetische Faktoren eine Rolle, so sind z. B. bei zweieiigen Zwillingen häufiger beide Geschwister von einer Nickelallergie betroffen als bei eineiigen Zwillingen. Inzwischen konnten die Forscher auch einige Gene ausfindig machen, die die Entwicklung einer Kontaktallergie beeinflussen (z. B. das Filaggrin-Gen oder die Gene der N-Acetyltransferasen).

Auslöser

Die weitaus häufigste Kontaktallergie ist die Nickelallergie bzw. eine Allergie auf Nickelsalze wie Nickelsulfat. Nickel findet man z. B. in Schmuck (auch Silber- und Weißgoldschmuck), Brillenrahmen, Armbanduhren, Verschlüssen von Kleidungsstücken, Türklinken, Geldmünzen, Scheren (eine Nickelallergie ist bei Friseuren eine anerkannte Berufskrankheit), Messern und Küchengeräten. Ohrstecker und Piercings bergen ein besonderes Risiko, weil sie das Allergen besonders tief in bzw. unter die Haut bringen.

Selbst Nahrungsmittel können Probleme bereiten, wenn Nickelspuren aus dem Boden in die Pflanze gelangen (z. B. bei Bohnen, Erdnüssen, Haselnüssen oder Kakao) oder wenn saure Speisen Nickelmoleküle aus dem Kochtopf herauslösen. Der immunbiologische Wirkmechanismus der Nickelallergie wurde erst jüngst entschlüsselt: Die sich herauslösenden Nickelpartikel heften sich an ein Rezeptor-Eiweiß mit dem englischen Namen toll-like receptor 4 (TLR4) und aktivieren dadurch das Immunsystem. Dieses bildet verstärkt entzündungsfördernde Stoffe, die das Ekzem auslösen.

Eine weitere häufige Kontaktallergie ist die 28k29Latexallergie, häufig auftretend bei medizinischem Pflegepersonal, das Schutzhandschuhe tragen muss. Bei sehr allergieanfälligen Patienten kann man manchmal ein Latexasthma beobachten.

Weit verbreitete Allergene sind auch die Chromsalze; vor allem das vierwertige Chrom (Chrom IV) ist stark allergisch. Da Chromsalze zum Gerben von Leder genutzt werden, kann das Schuhleder an den Füßen Kontaktallergien auslösen. Eine Alternative sind pflanzlich und chromfrei gegerbte Schuhe. Aber auch in älteren, zementhaltigen Baustoffen finden sich Chromsalze: So sind die Schuhe von Maurern, Bergarbeitern und Galvanisatoren häufig mit Baustoffen kontaminiert, wodurch die Füße ständig mit dem Allergen in Kontakt kommen und ebenfalls eine Kontaktallergie droht. Seit 2006 ist es glücklicherweise Vorschrift, das gefährliche Chrom IV im Zement durch Zinnsulfat-Zusätze unschädlich zu machen. Diese sorgen dafür, dass das Chrom IV zu dem viel weniger schädlichen Chrom III reduziert wird. Seitdem sind Chromallergien viel seltener geworden.

Bei Reinigungspersonal finden sich häufig Kontaktallergien an den Händen, hervorgerufen durch Haushaltsreiniger. Der ständige Kontakt mit Wasser und Reinigungsmitteln stört den Fett- und Säureschutzmantel der Haut und erleichtert dadurch das Eindringen von Allergenen.

Auch unter den Pflanzen und Hölzern gibt es eine Reihe von Auslösern für eine Kontaktallergie, nicht nur bei direktem Kontakt, auch bei Verwendung von Holzbeizen und Naturkosmetik. Häufige Allergene finden sich z. B. in Kamille, Rainfarn und Arnika.

Weitere Allergieauslöser finden sich in Textilien, Medikamenten (z. B. in Neomycin, Benzocain, Bufexamac), Kosmetika, Haarfärbemitteln, Seifen und anderen Pflegepräparaten. Es handelt sich z. B. um Duft-, Konservierungs- und Gerbstoffe, oder Desinfektionsmittel.

Klinik

Je nach Allergenmenge und Dauer des Allergenkontakts entwickeln sich unterschiedliche Hautveränderungen:

  • Bei der akuten Kontaktallergie, ausgelöst durch kurzzeitigen, intensiven Allergenkontakt, kommt es zu einer ausgeprägten Hautrötung mit Knötchen und wassergefüllten Bläschen, die sich später öffnen und nässen. Fast immer tritt starker Juckreiz auf. Kratzen verursacht zusätzliche Hautschäden. Die Hautveränderungen sind meistens auf die mit dem Allergen in Berührung gekommenen Hautstellen begrenzt. Lediglich bei allergisierenden Stäuben (wie Zement, Sägemehl, trockene Pflanzenteile) oder Duftstoffen (Sprays, Dämpfe, Parfüm) ist ein unscharf begrenzter Hautauschlag insbesondere im Gesicht möglich.
  • Wirkt ein Allergen in geringen Mengen, jedoch fortdauernd auf die Haut ein, kommt es zur subakuten Kontaktallergie. Typisch für diese Form ist neben einer juckenden und nässenden Hautrötung ein vergröbertes Hautbild mit Schuppung.
  • Ständiger Kontakt mit einem Allergen, z. B. im Berufsalltag, führt zu einer chronischen Kontaktallergie, gekennzeichnet durch eine trockene, gerötete, grobe, verdickte Haut mit starker Schuppung. Ein chronisches Geschehen kann über die Stellen des Allergenkontakts hinaus sogar an ganz anderer Stelle auftreten (das Ekzem "streut"). Vereinzelt kommt es zu begleitenden Reaktionen an den Atemwegen, die schlimmstenfalls zu asthmaähnlichen Beschwerden führen.

Typische Lokalisationen

Manche Lokalisationen sind für bestimmte Kontaktallergien besonders typisch:

  • Augenregion: Brillengestell, Make Up, Augentropfen
  • Behaarter Kopf: Haarfärbemittel, Klammern, Dauerwelle
  • Ohren: Ohrstecker, Piercings
  • Mitte des Dekolletés, Kettenlinie um den Hals: Kettenanhänger und Ketten
  • Achselhöhle: Enthaarungsmittel und Deos
  • Handgelenk: Uhr, Armband
  • Hände: Latex- oder Gummihandschuhe, Chromsalze
  • Taille: Gürtel, Gummiband der Unterwäsche
  • Bauchnabel: Hosenknöpfe, Gürtelschnalle, Piercings
  • Genitalbereich: Kondome, Intimpflegemittel, Enthaarungsmittel, Piercings
  • Analfalte: feuchtes Toilettenpapier, Seife
  • Hinterer Oberschenkel: Toilettensitz
  • Vorderer Oberschenkel (Hosentasche): Feuerzeug, Schlüssel
  • Unterschenkel: Thrombosestrümpfe
  • Füße: Fußspray, Socken, Fußkettchen.

Diagnosesicherung

Die Diagnose stellt der Hautarzt anhand der typischen Hautveränderungen, ihrer Lokalisation und der Angaben des Patienten. Welche Allergene für das Ekzem verantwortlich sind, lässt sich nach Abheilen des Ekzems am sichersten durch einen Epikutantest herausfinden.

Je nach vermutetem Auslöser stehen für einen solchen Hauttest neben einer Standardreihe mit 27 häufigen Allergenen wie z. B. Nickelsulfat, Duftstoff-Mixe und Perubalsam weitere spezifische Testreihen zur Verfügung, so

  • eine Standardreihe für Kinder
  • eine Testreihe für Konservierungsmittel
  • eine Testreihe für Augenmedikamente
  • eine Testreihe für Leder und Schuhe
  • eine Testreihe für Friseurstoffe.

Differenzialdiagnosen. Neurodermitis, Erysipel und Pilzinfektionen der Haut sehen häufig ähnlich aus wie ein Kontaktekzem. Außerdem wird das Kontaktekzem leicht mit dem toxischen Kontaktekzem verwechselt, das auf einer Schädigung der Haut durch aggressive chemische oder physikalische Einflüsse beruht. Dazu kommt, dass sich eine Kontaktallergie leicht auf dem Boden eines toxischen Kontaktekzems entwickelt. Mischformen sind also häufig.

Auch die Unterscheidung zwischen Ekzem und Dermatitis ist unscharf. Beide Begriffe beschreiben entzündliche Hautzustände, die durch eine Unverträglichkeitsreaktion verursacht werden. Es gibt zwar keinen einheitlichen medizinischen Sprachgebrauch, aber tendenziell werden akute Hautreaktionen eher als Dermatitis und chronische eher als Ekzem bezeichnet.

Behandlung

Wichtigster Schritt bei einer Kontaktallergie ist zuerst einmal die Allergenkarenz, also das Meiden des auslösenden Stoffes (mehr dazu unter "Ihr Apotheker empfiehlt".

Pharmakotherapie

Therapie der Wahl ist das Eincremen der betroffenen Hautareale mit Kortisonpräparaten. Bei nässendem Ausschlag werden eine wasserreiche O/W-Emulsion (z. B. Dermatop® Creme mit Prednicarbat) und eventuell zusätzlich feuchte Umschläge mit 0,9%iger Kochsalzlösung oder Bäder mit Gerbstoffen (Tannolact®) verordnet.

Chronische und trockene Ekzeme erfordern ein Kortisonpräparat mit hohem Fettanteil, z. B. Ecural®Salbe oder Dermatop®Fettsalbe. Haben sich auf der Haut schuppende und verdickte Plaques gebildet, unterspritzt der Arzt diese mit Kortison (z. B. Triam Injekt®).

Prognose

Wird das Allergen gefunden und gemieden, heilt das Ekzem meist folgenlos ab.

Ihr Apotheker empfiehlt

Was Sie selbst tun können

Allergenkarenz. Die wichtigste Maßnahme zur Vorbeugung und Behandlung einer Kontaktallergie besteht darin, das Allergen herauszufinden und zu meiden (Allergenkarenz). Manchmal erfordert diese Maßnahme, ein Hobby aufzugeben oder sogar den Arbeitsplatz zu wechseln. In anderen Fällen reicht z. B. die Verwendung von Schutzhandschuhen, Hautschutzsalben oder Hautschutzschaum.

Frühzeitig zum Hautarzt. Bei fortbestehendem Allergenkontakt heilt die Krankheit nicht, sondern wird chronisch. Deshalb ist es wichtig, beim geringsten Verdacht auf eine berufsbedingte Kontaktallergie einen Hautarzt aufzusuchen, der entsprechende Vorsorgemaßnahmen vorschlägt und einleitet.

Komplementärmedizin

Bei der Kontaktallergie steht die Suche nach dem auslösenden Reiz durch Allergietests im Vordergrund, daher sind alternative Maßnahmen nur unterstützend zur Behandlung der Beschwerden relevant. Bewährt haben sich v. a. die Hydrotherapie und Pflanzenheilkunde, bei chronischen Formen kommen dieselben komplementärmedizinischen Methoden in Betracht, die bei der Neurodermitis aufgeführt sind.

Pflanzenheilkunde. Empfehlenswert sind lokale Maßnahmen, z. B. Anwendungen mit Gerbstoffpräparaten. So profitieren viele Patienten von Kompressen mit Extrakten aus Eichenrinde, Hamamelis (Zaubernuss), Walnussblättern oder schwarzem Tee.

Hydrotherapie. Entzündungshemmend wirken Umschläge mit kaltem abgekochten Wasser, die alle 5 Minuten erneuert werden, auch Umschläge mit Malventee sowie Quarkwickel (solange die Haut nicht offen und blutig ist) zur Kühlung und Rückfettung der Haut haben sich bewährt. Lauwarme Bäder, z. B. mit Zusätzen von Milch (außer bei Milchallergie!) und 1 Esslöffel Olivenöl, abgekochter Eichenrinde oder Weizenkleie sind bei akuten Neurodermitisschüben empfehlenswert. Chronische Ekzeme reagieren dagegen besser auf Ölbäder; sie wirken am besten, wenn das Öl erst nach 5 Minuten Badezeit dem Wasser zugesetzt wird. Für trockene und verdickte Haut eignen sich auch Sole-Bäder mit einem Salzgehalt von 1,5–6 %. Die Badedauer sollte 5–10 Minuten nicht übersteigen. Nach dem Bad empfiehlt sich eine einstündige Bettruhe, anschließend wird die Haut mit klarem Wasser abgeduscht und eingecremt.

Lichttherapie. Mitunter lassen sich die kontaktallergischen Symptome mittels UV-Bestrahlung verbessern, allerdings nicht bei chronischen Verlaufsformen.

Homöopathie. Bei chronischer Kontaktallergie empfiehlt die Homöopathie Acidum formicicum, bei Quaddeln und Entzündung Atropa belladonna sowie bei Verschlechterung der Beschwerden durch Kälte oder Wasser Rhus toxicodendron.

Akupunktur. In manchen Fällen kann Akupunktur den Juckreiz lindern.

Prävention

  • Wer zu Kontaktallergien neigt, tut gut daran, auf Modeschmuck, Piercings, Weichspüler, Desinfektionsmittel und Duftstoffe zu verzichten und mit Reinigungsmitteln eher sparsam umzugehen.
  • Regelmäßige und sorgfältige Pflege der belasteten Hautareale hilft, den Säureschutzmantel der Haut zu erhalten und ihre Barrierefunktion zu stärken. Zur Reinigung empfehlen sich seifenfreie Waschlösungen und rückfettende Badezusätze, zum Eincremen Pflegeprodukte mit hohem Fettanteil.
  • Speziell für die Hände sind im Handel zahlreiche Cremes und Salben erhältlich, die pflegende Zusätze wie Harnstoff oder Dexpanthenol enthalten. Für eine optimale Wirkung ist es erforderlich, das Eincremen nach jedem Händewaschen zu wiederholen.

Weiterführende Informationen

Viele Informationen zu Allergien und Kontaktallergien sowie eine Liste der häufigen Allergene finden Sie auf der Website des Allergieinformationsdienstes des Helmholtz Zentrums München: https://www.allergieinformationsdienst.de/immunsystem-allergie/allergene/kontaktallergene.html

Autor / Rechte
19.06.2020
Dr. Ute Koch, Dr. med. Arne Schäffler in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). Überarbeitung und Aktualisierung: Dr. med. Sonja Kempinski

Nesselsucht

Nesselsucht (Nesselfieber, Quaddelsucht, Urtikaria): Hauterkrankung mit stark juckenden Quaddeln am ganzen Körper bzw. Schwellungen an Gesicht, Lippen und Schleimhäuten. Die Quaddeln und Schwellungen entstehen binnen Minuten und bilden sich nach Stunden bis Tagen auch ohne Behandlung wieder zurück (akute Nesselsucht). Typischerweise kratzen sich die Betroffenen nicht, sondern versuchen, die Beschwerden durch Reiben zu lindern.

Ursache der Quaddeln ist die Ausschüttung körpereigener Botenstoffe wie Histamin, ausgelöst durch Nahrungsmittelzusatzstoffe, Medikamente oder Insektenstiche. Manchmal entsteht die Nesselsucht auch im Rahmen von grippalen Infekten, oft bleibt der eigentliche Auslöser jedoch unbekannt.

Etwa 25 % der Bevölkerung leiden mindestens einmal im Leben an Nesselsucht, Kinder viel häufiger als Erwachsene. In 90 % der Fälle bleibt die Krankheit auf ein einmaliges, nur wenige Stunden anhaltendes Ereignis beschränkt. Wenn sie immer wieder auftritt oder über mehr als 6 Wochen, spricht man von chronischer Nesselsucht.

Behandelt wird die Nesselsucht mit kühlenden Salben und juckreizstillenden Antihistaminika, sind Schleimhäute betroffen auch mit Kortison. Daneben müssen bekannte Auslöser gemieden werden.

Symptome und Leitbeschwerden

  • Binnen Minuten auftretende, weißliche bis hellrote, beetartige Erhebungen der Haut mit geröteter Umgebung
  • Starker Juckreiz (ähnlich wie nach Brennnesselkontakt), eventuell mit Brennen oder Schmerzen
  • Hautausschlag klingt binnen Stunden von selbst wieder ab (akute Nesselsucht)
  • Manchmal zusätzlich Magen-Darm-Beschwerden (insbesondere Durchfall), Atemnot, Kopf- und/oder Gelenkschmerzen.

Wann zum Arzt

In den nächsten Tagen, wenn

  • die Hautveränderungen häufiger auftreten und/oder über Tage bestehen bleiben.

Sofort den Notarzt rufen, wenn

  • Atemnot und/oder Kreislaufprobleme auftreten
  • Gesicht oder andere Körperregionen extreme Schwellungen entwickeln.

Die Erkrankung

Krankheitsentstehung

Der Hautausschlag bei Nesselsucht ähnelt der Reaktion nach einem Brennnesselkontakt, woher sich auch der medizinische Name Urtikaria (lateinisch für Brennnessel) ableitet. Die Beschwerden werden fast immer durch eine örtliche Freisetzung des Botenstoffs Histamin aus den Mastzellen der Haut ausgelöst. Histamin erweitert die Gefäße und macht sie durchlässiger, was sowohl zu Quaddeln als auch zu Juckreiz führt.

Ursachen und Risikofaktoren

Es gibt viele Signale, die die Mastzellen der Haut dazu bringen, Histamin auszuschütten. Unter den bekannten Auslösern sind Medikamente und Nahrungsmittel, wie zum Beispiel

  • penicillinhaltige Antibiotika
  • Acetylsalicylsäure (z. B. in Aspirin®)
  • Geschmacks-, Konservierungs- und Farbstoffe in Lebensmitteln
  • Inhaltsstoffe von Nüssen oder Soja
  • spezielle Eiweiße, etwa in Milch, Fisch, Muscheln und Krustentieren.

Außer Medikamenten und Nahrungsmitteln, die zu einer Histaminausschüttung führen, gibt es noch andere Mechanismen, die eine Nesselsucht auslösen. Bei der Histaminintoleranz kommt es z. B. nach Aufnahme histaminreicher Nahrungsmittel wie reifem Käse, Rotwein oder geräucherten Produkten zu den typischen Symptomen. Hintergrund ist ein ungenügender Abbau des zugeführten Histamins, das dann zu Quaddeln und Juckreiz in der Haut führt.

Bei der Kontakturtikaria löst dagegen ein direkter Hautkontakt mit Brennnesseln, Quallen oder Schalen von Zitrusfrüchten (ameisensäurehaltige Substanzen) eine Nesselsucht aus.

Weitere Auslöser sind starke physikalische Reize (sogenannte physikalische Urtikaria), z. B. Druck auf die Haut, Sonnenlicht, starke Kälte oder extreme Temperaturschwankungen.

Außerdem tritt Nesselsucht als Begleiterscheinung verschiedener Erkrankungen auf, etwa bei Lupus erythematodes, Hepatitis, eitrigen Infektionen oder Erkältungskrankheiten bei Kindern. In manchen Fällen führt sogar extreme körperliche Anstrengung oder emotionale Erregung zur Bildung von kleinen linsengroßen Quaddeln.

Trotz der vielen bekannten Auslöser bleibt bei mehr als der Hälfte aller Patienten mit akuter oder chronischer Nesselsucht die Ursache für die Hauterscheinungen unklar.

Verlauf

Die Nesselsucht ist durch den Juckreiz zwar quälend, aber in aller Regel harmlos.

Komplikationen

Eine gefährliche Sonderform ist das Quincke-Ödem (Angioödem), bei dem nicht nur die oberen Hautschichten, sondern auch die Unterhaut betroffen ist. In der Folge schwellen die Augenlider, Lippen oder Genitalien heftig an. Sind die Atemwege – v. a. der Kehlkopf – betroffen, droht eine lebensbedrohliche Atemnot.

Starke Schwellungen, die leicht mit allergischen Reaktionen, z. B. auf Insektenstiche, verwechselt werden, sind auch ein Hinweis auf die seltene Erbkrankheit HAE (Hereditäres Angioödem). Meist sind Gesicht, Hals, Arme, Beine, Magen-Darm-Trakt, Geschlechtsorgane und Gesäß betroffen. Auslöser ist ein erblich bedingter Mangel oder eine Minderfunktion des C1-Esterase-Inhibitors. Dadurch wird vermehrt das Gewebshormon Bradykinin freigesetzt. In der Folge werden die Gefäßwände durchlässiger. Es kommt zu Schwellungen, die bei Auftreten im Luftröhrenbereich tödlich sein können (Larynxödeme).

Diagnosesicherung

Die Nesselsucht ist anhand der typischen Hautveränderungen zu erkennen. Tritt sie wiederholt auf oder bleibt sie über längere Zeit bestehen, wird nach möglichen Auslösern gesucht.

Neben Allergietests können auch Kälte-, Wärme- und Drucktests, ein Differenzialblutbild, Messungen von Immunglobulinen sowie Stuhl- und Urinuntersuchungen Hinweise auf die allergieauslösenden Faktoren liefern. Werden Nahrungsmittel oder -zusatzstoffe als Auslöser vermutet, helfen spezielle Suchdiäten und orale Provokationstests.

Differenzialdiagnosen. Juckreiz, Quaddeln und Rötungen der Haut finden sich auch beim Arzneimittelexanthem, bei Insektenstichen oder beim bullösen Pemphigoid.

Behandlung

Ist ein Auslöser der Quaddeln gefunden, muss dieser gemieden werden. Juckreiz, Quaddeln und Komplikationen werden je nach Ausmaß mit kühlenden Umschlägen oder Medikamenten behandelt.

Akute Nesselsucht

Bei milden Formen helfen kühlende Umschläge sowie juckreizstillende Salben und Cremes (siehe "Ihr Apotheker empfiehlt"). Bei starkem Juckreiz kommen auch nicht müde machende Antihistaminika in Tablettenform wie Desloratadin (z. B. Aerius®) oder Levocetirizin (z. B. Xusal®) zum Einsatz, die das Histamin und damit die Quaddelbildung und den Juckreiz mehr oder minder unterdrücken. Alternativ verordnen manche Ärzte auch Mastzellstabilisatoren wie Cromoglicinsäure oder Leukotrienantagonisten wie z. B. Montelukast®.

Bei Luftnot, Lippenschwellung, Kreislaufschwäche und ausgedehntem Befall weist der Arzt den Patienten als Notfall in die Klinik ein. Dort spritzt der Arzt Antihistaminika und/oder Kortison, eventuell auch Adrenalin intravenös. Reicht dies nicht aus, ist eine künstliche Beatmung bzw. ein Luftröhrenschnitt als Notfallmaßnahme und/oder eine Behandlung des Kreislaufschocks notwendig. Liegt ein C1-Inhibitor-Mangel vor, bekommt der Patient ein C1-Inhibitor-Konzentrat intravenös oder einen Bradykinin-B2-Rezeptorantagonisten (z. B. Icatibant®) subkutan gespritzt.

Chronische Nesselsucht

Bei der chronischen Nesselsucht reichen äußerliche Therapiemaßnahmen wie juckreizstillende und kühlende Umschläge, Salben und Lotionen häufig nicht aus. Deshalb verordnet der Arzt meist Tabletten, und zwar zunächst Antihistaminika. Damit die Mastzellen dauerhaft unterdrückt werden, ist es wichtig, die Antihistaminika regelmäßig (das heißt nicht nur beim Auftreten von Beschwerden) einzunehmen.

Sollten sich die Symptome der Nesselsucht unter der Basistherapie nicht bessern, hilft die zusätzliche Gabe von Omalizumab (z. B. Xolair®). Hierbei handelt es um einen monoklonalen Antikörper, der für die Therapie von allergischem Asthma zugelassen ist und alle 4 Wochen unter die Haut gespritzt wird. Seine genaue Wirkung ist unklar, die Experten gehen davon aus, dass Omalizumab IgE "wegfängt" und dadurch die Reaktion der Mastzellen vermindert. Häufige Nebenwirkungen von Omalizumab sind Bauchschmerzen, Kopfschmerzen, Übelkeit oder Durchfall, außerdem kann es zu allergischen Reaktionen kommen. Die meisten Patienten sprechen bereits vor der zweiten Behandlung und meist vollständig auf die Therapie an, bei einigen Patienten sind mehrere Injektionen nötig.

Tritt im Zeitraum von sechs Monaten keine Besserung ein oder sind die Beschwerden für den Patienten unerträglich, empfehlen die Ärzte eine Therapie mit Ciclosporin. Dieser Wirkstoff unterdrückt das Immunsystem. Er hat zur Behandlung der Nesselsucht keine Zulassung, die Therapie erfolgt also off-label.

Prognose

Die akute Nesselsucht verschwindet häufig von selbst, ist sie behandlungsbedürftig, bessert sie sich durch Gabe von Medikamenten meist schnell. Nur weniger als 1 % der Fälle geht in eine chronische Nesselsucht über.

Auch bei der chronischen Nesselsucht schwächen sich die Beschwerden nach jahrelangem Meiden des Auslösers oft ab, zumindest wenn ein Auslöser bekannt ist.

Milde Formen der chronischen Nesselsucht, bei der sich kein Auslöser finden lässt, heilen meist innerhalb von 24 Monaten ab. Wenn nicht, drohen jedoch jahrelange Schübe der Erkrankung.

Ihr Apotheker empfiehlt

Was Sie selbst tun können

Kältepackungen. Leichte Formen der Nesselsucht sind binnen weniger Stunden auch ohne Therapie rückläufig. Gegen den starken Juckreiz helfen kühlende Umschläge, Kältepackungen (Coolpacks®) oder kalte Duschen.

Tabletten, Lotionen und Salben. Eine gute Wirkung zeigen Tabletten (z. B. Loraderm®) sowie Lotionen mit schmerzbetäubenden Wirkstoffen (z. B. Anaesthesulf®-Lotio). Die gerne eingesetzten auch antihistaminikahaltigen Salben, Gele (z. B. Fenistil® Gel) wirken oft nur wenig. Alternative sind Cremes oder Emulsionen mit 0,5–2 % Hydrocortison wie z. B. Linolacort®.

Komplementärmedizin

Bei akuten Schüben von Nesselsucht sind naturheilkundliche Therapien nicht indiziert, da die Gefahr eines anaphylaktischen (allergischen) Schocks besteht. Die Ursachen müssen medizinisch abgeklärt werden. Da bei chronischen Formen jedoch häufig zunächst keine eindeutige Ursache für die Hautreaktion gefunden wird, ist hier der Einsatz komplementärmedizinischer Methoden sinnvoll, die Neigung zur Quaddelbildung lässt mitunter nach. Bei der chronischen Nesselsucht können u. a. Ernährungsumstellung (Allergietest!), Akupunktur, juckreizlindernde Kompressen, Bäder, Pflanzenheilkunde sowie die Klimatherapie helfen.

Hydrotherapie. Neben Kneippschen Güssen (Wechselbädern) sind auch Bäder mit Kamillenzusatz, Schachtelhalm oder Kleie günstig. Auch schwefel- und ölhaltige Bäder sowie Bäder in Salzwasser (1 Esslöffel auf 1 l Wasser) können helfen. Den Juckreiz lindern feucht-kalte Kompressen mit 1%igem Mentholspiritus.

Klimatherapie. Bei knapp der Hälfte der Betroffenen stellt sich eine Besserung der Symptome nach einem Kuraufenthalt an der Ostseeküste oder in hochalpinen Regionen ein.

Akupunktur. Mithilfe der Akupunktur lässt sich bei chronischer Nesselsucht in manchen Fällen die Medikamentengabe reduzieren.

Pflanzenheilkunde. Aus den Heilpflanzen Hamamelis, Eichenrinde, Kamille, Zistrose, Ringelblume oder schwarzem Tee (ohne Aroma) lassen sich Aufgüsse für Kompressen zubereiten, die etwa 20 Minuten lang aufgelegt werden. Bei Nesselsucht, die durch Kälte, Nässe oder Druck entsteht, hat sich sowohl innerlich als auch äußerlich der Bittersüßstängel (Cefabene®, als Salbe, Tropfen oder Tabletten erhältlich) bewährt, er wird aufgrund seiner entzündungshemmenden, antiallergischen Eigenschaften auch als pflanzliches Kortison bezeichnet.

Homöopathie. Die Homöopathie empfiehlt bei starkem Brennschmerz und Verschlechterung durch Wärme Urtica urens oder Apis mellifica, bei Quaddelbildung aufgrund intensiver Sonneneinstrahlung oder Klimawechsel Natrium chloratum.

Lichttherapie. Vereinzelt wird von Erfolgen nach Bestrahlungen mit der Höhensonne sowie UVA1-Therapien berichtet. Hitze wie auch Sonneneinstrahlung können die Nesselsucht aber auch auslösen.

Weiterführende Informationen

  • www.urtikaria.net – Internetseite des urticaria network e. V., Berlin: Forum, Selbsthilfetipps, Selbsttests und weitere Infos rund um die Nesselsucht.

Autor / Rechte
01.06.2020
Dr. med. Arne Schäffler, Dr. Bernadette Andre-Wallis in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). Überarbeitung und Aktualisierung: Dr. med. Sonja Kempinski

Toxisches Kontaktekzem

Toxisches Kontaktekzem (toxische Kontaktdermatitis): durch direkten intensiven Hautkontakt mit einem toxischen (d. h. aggressiven, giftigen) Stoff verursachte Rötungen, Knötchen oder Verkrustungen, meist an Händen und Unterarmen. Typischerweise sind die oft von Schmerzen und/oder Juckreiz begleiteten Hautschäden auf die Hautstellen begrenzt, die mit dem Schadstoff in Berührung kamen.

Die Hauterscheinungen therapiert der Arzt vor allem mit Kortison in Creme- oder Salbenform, in schweren Fällen auch intern mit Kortisontabletten. Ansonsten muss der Patient den auslösenden Stoff meiden. Falls dies beruflich nicht möglich ist, helfen Maßnahmen wie das Eincremen der Hände mit Hautschutzsalben und das Tragen von Handschuhen.

Symptome und Leitbeschwerden

  • Im Einwirkungsbereich der schädigenden Substanz scharf begrenzte Rötung mit Knötchen und Bläschen, die aufplatzen, nässen und verkrusten
  • Brennen und Schmerzen, später auch Juckreiz
  • Nach längerem Verlauf trockener Hautzustand mit Rötung, Verdickung, Schuppung und Rissen.

Wann zum Arzt

In den nächsten Tagen, wenn

  • der geringste Verdacht auf ein berufsbedingtes toxisches Kontaktekzem besteht
  • sich durch ständigen Allergenkontakt ein trockener Hautzustand mit Rötung, Schuppung, Hautverdickung, Rissen und Juckreiz entwickelt hat.

Sofort, wenn

  • großflächige akute Hautreaktionen mit Juckreiz, Rötung, Knötchen und Bläschen auftreten.

Die Erkrankung

Das akute toxische Kontaktekzem wird durch Hautkontakt mit einem aggressiven Stoff wie z. B. Chemikalien, Säuren oder Laugen sowie durch physikalische Einflüsse wie Strahlen ausgelöst. Streng genommen ist auch der durch UV-Strahlen ausgelöste Sonnenbrand ein toxisches Kontaktekzem.

Im Gegensatz zum allergischen Kontaktekzem (Kontaktallergie) entwickelt sich bei diesen toxischen Substanzen der Hautschaden, ohne dass sich der Betroffene vorher dafür sensibilisiert haben muss.

Das chronisch-toxische Kontaktekzem (Abnutzungsekzem, Entfettungsekzem) entsteht durch ständigen Kontakt mit eigentlich harmlosen Stoffen, z. B. Wasser, Seifen, Reinigungs-, Desinfektions- oder Lösungsmitteln. Diese entfetten die Haut und zerstören die Hautbarriere. Mit der Zeit kann sich ein Ekzem entwickeln. Typisch dafür ist eine extrem trockene und verdickte Haut, die schuppt, Risse bildet und juckt. Da solche Ekzeme bei Menschen verbreitet sind, die viel im Haushalt arbeiten, spricht der Volksmund auch vom Hausfrauen- oder Putzfrauenekzem.

Ein chronisch-toxisches Kontaktekzem erhöht jedoch die Gefahr, zusätzlich an Kontaktallergien zu erkranken, weil Allergene leichter in die Haut eindringen können. Die Folge ist ein häufig schwer behandelbares Mischekzem.

Diagnosesicherung

Die Diagnose stellt der Hautarzt anhand der typischen Hautveränderungen und durch Befragen des Patienten nach möglichen hautschädigenden Einflüssen.

Differenzialdiagnose. Die wichtigste Differenzialdiagnose ist das allergische Kontaktekzem (Kontaktallergie), das der Arzt nach Abheilen des akuten Geschehens mit Allergietests ausschließt oder nachweist. Auch Pilzinfektionen der Haut oder eine auf die Hände beschränkte Schuppenflechte können ein ähnliches Erscheinungsbild hervorrufen wie ein toxisches Kontaktekzem.

Behandlung

Die Therapie der Wahl ist das Eincremen der betroffenen Hautareale mit kortisonhaltigen Salben – bei nässendem Ausschlag eher mit wasserreicher O/W-Emulsion (z. B. Dermatop® Creme mit Prednicarbat), bei trockenem Ausschlag mit fettreicheren Kortisonpräparaten.

Ist der Ausschlag sehr stark, verordnet der Arzt auch Kortisontabletten (z. B. Decortinh®H). Starken Juckreiz behandelt er meist mit Antihistaminika, entweder in Tablettenform oder intravenös gespritzt.

Prognose

Auch wenn der Kontakt zu dem Auslöser unterbunden ist, dauert es oft Monate oder sogar Jahre, bis sich die geschädigte Haut erholt und ihre normale Schutzfunktion wiedererlangt hat.

Ihr Apotheker empfiehlt

Was Sie selbst tun können

Auslöser meiden. Der wichtigste Aspekt bei der Behandlung und Vorbeugung eines toxischen Kontaktekzems besteht darin, den Auslöser zu meiden. Ist dies nicht möglich, steht der Schutz der Haut im Vordergrund. Diesem Ziel dient z. B. das Tragen von Schutzhandschuhen oder das Eincremen mit speziellen Hautschutzsalben.

Hautbarriere wieder aufbauen. Um die gestörte Barrierefunktion wiederherzustellen, benötigt die gestresste Haut intensive Pflegemaßnahmen:

  • Verzichten Sie beim Waschen auf Seifen und andere Waschmittel, reinigen Sie Ihre Haut mit Öl-haltigen Bädern (z. B. Linola Fett Ölbad).
  • Cremen Sie sich nach dem Waschen mit rückfettenden Cremes ein (z. B. Excipial® Mandelölsalbe oder Alfason repair)
  • Bei starkem Juckreiz hilft die kortisonfreie Zarzenda-Creme (Atopiclair®), die den Juckreiz stillt und antientzündlich wirkt.

Schutzhandschuhe wechseln. Wenn Sie Schutzhandschuhe tragen wechseln sie diese immer, sobald sie innen feucht geworden sind.

Handschuhränder umstülpen. Für Reinigungsarbeiten eignen sich Handschuhe aus Nitril. Damit die Chemikalien und Putzmittel nicht auf die Unterarme laufen, schlagen Sie die Stulpen nach außen um.

Komplementärmedizin

Die naturheilkundliche Therapie entspricht bei akuten Formen den Maßnahmen beim allergischen Kontaktekzem (Kontaktallergie). Für chronische Verlaufsformen empfiehlt sich im Wesentlichen die gleiche Behandlung wie bei Neurodermitis.

Hydrotherapie und Pflanzenheilkunde. Kneippsche Güsse, Wechselbäder sowie Umschläge mit Arnika oder Kamille erwiesen sich als besonders wirksam.

Autor / Rechte
22.09.2022
Dr. med. Arne Schäffler, Dr. Bernadette Andre-Wallis in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). Überarbeitung und Aktualisierung: Dr. med. Sonja Kempinski

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